Die AGRANA Zucker GmbH, ein Unternehmen der österreichischen
AGRANA Beteiligungs-AG, ist mit neun Produktionsstandorten
in fünf EU-Ländern vertreten. Das Werk in Tulln
gewinnt aus Rüben nicht nur Zucker, sondern verwertet die
Reste zur Tierfutterproduktion. In der „Nebensaison“ befasst
man sich im Werk auch mit Umbau- und Neubauprojekten –
inkl. der Planung der Elektroanlagen. Dabei sorgt ecscad von
MuM für Sicherheit und Effizienz.
Aus rund 6,7 Millionen Tonnen Rüben sind im Produktionszeitraum
2016/2017 in den neun Fabriken der AGRANA Zucker GmbH über
eine Million Tonnen Zucker entstanden – die Hälfte davon in den beiden
Werken in Österreich. Das ist eine gewaltige Menge Energie für
menschliche Körper, und Menschen lieben diesen Energielieferanten:
Zucker ist heute aus kaum einem Nahrungsmittel wegzudenken: Wer
die Inhaltsangaben von Konserven studiert, stellt fest, dass sich Zucker
sogar in Essig und sauren Gurken befindet.
Energiebewusst – auch in der Produktion
Dass ein Produzent von so viel Energie auf den eigenen Energiehaushalt
achtet, liegt auf der Hand. Es gilt, die Produktions- und Energieeffizienz
kontinuierlich zu steigern. So wird das Werk am Hauptsitz
des Unternehmens in Tulln, das schon seit 1938 in Betrieb ist, regelmäßig
umgebaut und modernisiert. Um den Energieaufwand bei der
Futtermittelproduktion aus „Rübenresten“ zu reduzieren, wurde zum
Beispiel eine Niedrigtemperatur-Trocknungsanlage installiert. Damit
können die entzuckerten und abgepressten Rübenschnitzel besonders
schonend vorgetrocknet und danach zu Trockenschnitzelpellets als
Tierfuttermittel verarbeitet werden. Durch die Nutzung von Abwärme
aus vorgelagerten Produktionsschritten ließ sich so der jährliche Energieaufwand
um rund 50 Prozent senken. Die neuen Anlagen reduzieren
zudem die Geruchs- und Staubemissionen und vermindern die
jährlichen CO2-Emissionen um fast 20 Prozent.
Eigene Elektroplanung
Die Produktionsanlagen entstehen in der eigenen Werkstatt, in der
Regel dann, wenn die vier- bis fünfmonatige sog. Produktionskampagne
vorbei ist. Auch die dazu erforderlichen Elektroanlagen werden
überwiegend in eigener Werkstatt hergestellt. Zur Erstellung der Unterlagen
nutzen die Elektroplaner die Ergonomie und die zahlreichen Automatismen
der CAE-Software ecscad von Mensch und Maschine.
Verantwortlich für die Planung von Um- und Neubauprojekten sind
Gerhard Hernaus und zwei Kollegen. Gerhard Hernaus hat bei AGRANA
schon seine Lehre als Prozessleittechniker absolviert und kennt
das Unternehmen in- und auswendig. Während der „Kampagne“ ist
er als Produktionsmeister dafür verantwortlich, dass die Zuckerrüben
reibungslos von der Anlieferung in die Produktion gelangen. Er ist stolz
auf die technischen Errungenschaften: „Die Niedrigtemperatur-Trocknungsanlage
hat allein 24 große Ventilatoren und eine eigene Stromversorgung
mit zwei Transformatoren zu je 2.000 kVA. Stromverteilung
und Ansteuerung der Anlage sind in einer ca. 30 Felder großen Schaltschrankanlage
untergebracht; die Elektropläne dafür umfassen gut
300 Blätter.“
Nach der Anlieferung werden die Rüben zunächst
gewaschen und zerkleinert
Von AutoCAD nach ecscad
Die Planer erfassen zunächst mit AutoCAD die vom Technologie-Lieferanten
zur Verfügung gestellten Regelschemata als R&I-Fließschemata.
Mit ecscad wird anschließend die detaillierte Elektroplanung erstellt.
Auf dieser Grundlage entstehen – überwiegend in der firmeneigenen
Werkstatt – die Schaltanlagen.
Die Entscheidung für die CAE-Software war leichtgefallen: Auch im
AGRANA-Werk in Leopoldsdorf wurde ecscad eingesetzt, und die
Kollegen dort waren sehr zufrieden. Gerhard Hernaus weiß die zahlreichen
Automatismen der Software sehr zu schätzen. Änderungen,
die irgendwo im Plan vorgenommen werden, führt das Programm in
der gesamten Planung korrekt nach. Dazu kommt, dass dank Auto-CAD als technologischer Basis die Bedienung für R&I-Fließschemata und Elektroplanung ähnlich ist. „Der ergonomische Fortschritt für uns
Planer gegenüber dem früher verwendeten System ist erheblich“, sagt
Gerhard Hernaus.
Um- und Neubauten zur Effizienzsteigerung:
Hier die Niedrigtemperatur-Trocknungsanlage für Rüben
Immer aktuell
Ebenso umfangreich wie der Schaltanlagenbau ist die SPS-Programmierung
bei AGRANA. „Die Programmierer arbeiten auf Basis unserer
Kontaktpläne und Signallisten“, sagt Gerhard Hernaus. „Sie haben
über einen Viewer direkten Zugriff auf die Pläne, so dass sie stets mit
dem aktuellen Planungsstand arbeiten. Das vermeidet Mehraufwand
durch spätere Korrekturen.“
Software-Updates führt man bei AGRANA zeitnah durch, damit die
Planer stets auf dem aktuellen Stand bleiben und die Verbesserungen
und Weiterentwicklungen voll nutzen können. „Mensch und Maschine
hat seinerzeit für uns ein spezifisches Programm für die Suche innerhalb
von ecscad-Projekten entwickelt und implementiert, d. h. wir
haben keine reine Standardlösung. Trotzdem waren Updates bislang
immer völlig unkompliziert“, sagt Gerhard Hernaus. „Mensch und
Maschine arbeitet wirklich hervorragend. Das gilt übrigens auch für
die Qualität der Betreuung.“
Ergonomiegewinn garantiert: Seit AGRANA mit ecscad arbeitet,
fällt die Elektroplanung leichter
Die Schaltanlagen entstehen bei AGRANA in eigener Werkstatt