Nach der Firmenfusion führt die neu entstandene Hawa Sliding Solutions AG
mit Unterstützung von MuM ein gemeinsames CAD, PDM und PLM ein
Im Zuge einer Firmenfusion ist die Konsolidierung
der IT-Landschaft erfolgsentscheidend.
Bei der schweizerischen Hawa Sliding Solutions
AG (Hawa) in Mettmenstetten und Sirnach
fiel die Entscheidung für eine Lösung aus
dem Autodesk-Umfeld. MuM wurde als Projektbegleiter,
Berater und Lieferant ausgewählt.
Das Projekt DEVO (Digital Evolution & Virtual
Orientation) läuft über rund fünf Jahre. Bis
heute sind Termine und Kosten im Zeitplan;
die Ergebnisse überzeugen schon jetzt.
Ganz fremd waren sich die Schiebetürenhersteller EKU AG in Sirnach und
Hawa AG in Mettmenstetten nicht – schließlich gehörten beide Unternehmen
zur selben Firmengruppe. EKU entwickelte und produzierte vor allem
Schiebetüren für Möbel, Hawa Innen- und Außentüren für Gebäude. Mit
der Fusion im Jahr 2017 entstand ein hoch spezialisierter Hersteller, der
in diesem Nischenmarkt weltweit zu den führenden gehört.
Hawa sieht sich an einer Schnittstelle zwischen Maschinenbau und Bauwesen,
denn neben rein mechanischen Schiebetüren gibt es auch solche,
die halbautomatisch oder automatisch gesteuert werden und/oder schall und/oder geruchsdicht sind. Türen- und Werkzeugkonstruktion sind echter
Maschinenbau. Entwickelt werden die Produkte allerdings für Schreinereien,
Architekten, Bauherren, Investoren usw., für die vor allem die Integration
der Tür in das Möbel oder das Bauwerk wichtig ist.
Gesucht: Ein Partner, der alle Branchen kennt
Vor der Fusion hatten Hawa und EKU verschiedene CAD- und PDM-Software
im Einsatz. Nach der Fusion sollte das gesamte Unternehmen auf
eine gemeinsame Lösung umgestellt werden. Dazu wurden die Programme
beider Unternehmen und weiterer Anbieter evaluiert. Hawa entschied,
dass die Lösungen von Autodesk und MuM künftig die Basis für die neue
CAD- und PDM-Umgebung sein sollten.
„Mit MuM hatten wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Außerdem
ist MuM dank der Konzernfirmen in Deutschland breit aufgestellt
und hat Fachleute für alle für uns relevanten Branchen. Auch die
Unternehmensgröße hat gut gepasst“, erinnert sich Anick Volger,
Projektleiter Digital Engineering und DEVO-Gesamtverantwortlicher.
Schnittstelle Autodesk Fusion / Autodesk Vault
Die Einführung von Autodesk Inventor als CAD- und Autodesk Vault
als PDM-System sowie die Einführung von Autodesk Fusion Manage
für das Product Lifecycle Management (PLM) wurde strategisch
angegangen. Schließlich ging es um mehr als um eine Software-
Einführung bei einem durch Fusion entstandenen Unternehmen:
Entscheidend war die Schnittstelle zwischen Autodesk Fusion und
Vault, die genau zu den Anforderungen von Hawa passen musste.
MuM nutzte hier die Standardschnittstelle des MuM PDM Boosters
und erweiterte sie um die notwendigen Funktionen. Zusätzlich stand
die Entwicklung eines Produktkonfigurators auf der Aufgabenliste,
mit dem Kundschaft und Zwischenhändler Türen online definieren
und bestellen können. Mit customX ist dieses Teilprojekt inzwischen
auf gutem Weg.
In drei großen Schritten zum Ziel
Das Gesamtprojekt wurde in drei Stadien aufgeteilt. Das erste Stadium
ist abgeschlossen, d. h. die alten CAD-Umgebungen sind
abgelöst; Inventor, Vault und Fusion Manage sind in Betrieb. Alle
Mitarbeitenden, die in den Erstellungsprozess neuer Produkte involviert
sind, sind geschult, kennen die Systeme und Prozesse und
sind mit dem heutigen Stand der Lösung sehr zufrieden. Im zweiten
Stadium sollen alle weiteren Prozesse in Fusion Manage integriert
werden, so dass schließlich der gesamte Produktentstehungsprozess
digitalisiert ist. Change- und Riskmanagement sowie der
Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten sind hier zentrale
Themen. Eine dritte Phase ist in Planung; die genauen Inhalte
werden noch festgelegt.
Projektziele mehr als erreicht
Im ersten Stadium wurde die digitale Durchgängigkeit von der Idee
bis zum Betrieb und Unterhalt erreicht. Das PLM-System Fusion
Manage mit vielen individuellen Erweiterungen ist vollständig implementiert.
Wichtig für die Produktentwickler ist vor allem die Möglichkeit,
unterschiedliche Arten von Stücklisten, die sog. xBOM,
zu generieren. Die Schnittstelle zum ERP-System proAlpha spart
Zeit und reduziert Fehler, und mit dem Online-Produktkonfigurator
wurden dringende Kundenwünsche schon vorzeitig erfüllt.
Weil wir es wollen
Die Zusammenarbeit im ersten, rund zwei Jahre dauernden Projektstadium
war äußerst intensiv. „Es gehört zu solchen Projekten, dass
man intensiv diskutiert und um Lösungen ringt“, sagt Gesamtprojektleiter
Anick Volger. „Wir haben unsere Vorstellungen, und MuM
weiß aus Erfahrung, was geht und was nicht. Die so entstehenden
Spannungen haben wir gut gemeistert. MuM hat viele unserer Anforderungen
angenommen und neue Ideen umgesetzt, aber uns
gleichzeitig immer wieder den Spiegel vorgehalten und uns zur
kritischen Auseinandersetzung mit Ideen motiviert.“ Die Verträge
für das zweite Stadium sind unterschrieben, die Arbeiten laufen.
Dass MuM auch im dritten Stadium an Bord ist, ist mehr als wahrscheinlich.
Für Anick Volger ist klar: „Wir arbeiten zusammen, nicht
weil wir müssen, sondern weil wir wollen.“