Die Heggemann AG in Büren ist ein Entwicklungs- und
Fertigungspartner der Flugzeug- und Automobilindustrie.
Um seinen hochwertigen Werkzeugmaschinenpark
effizient zu nutzen, setzt das Unternehmen
seit langem das CAM-System hyperMILL der
MuM-Konzerntochter OPEN MIND Technologies ein.
Mit Hilfe des neuen Performance-Pakets hyperMILL
MAXX Machining konnten erstaunliche Leistungssteigerungen
erreicht werden.
„Wir sind ein Dienstleister im Bereich Metallbearbeitung, der in der
Lage ist, die gesamte Prozesskette von der Entwicklung bis zur Serienfertigung
abzudecken. Dies wissen unsere Kunden, die vor allem aus
der Aerospace- und Automotive-Branche stammen, ebenso zu schätzen
wie unsere hohe Kompetenz, Zuverlässigkeit, Flexibilität und
Qualität“, stellt Inhaber Robert Heggemann sein Unternehmen vor.
Um den hohen Anforderungen der als anspruchsvoll bekannten Kundenbranchen
gerecht zu werden, beschäftigt Heggemann sowohl im
Engineering als auch in der Fertigung nur hochqualifizierte Mitarbeiter. Der Maschinenpark für die Blech- und Volumenbearbeitung ist bestens bestückt. Zur Zerspanung stehen insgesamt 18 Fräs-, Dreh- und Hybridmaschinen vorwiegend von den Häusern DMG Mori und Hermle zur Verfügung. Die Ausstattung gibt dem Unternehmen Flexibilität hinsichtlich Komplexität und Stückzahlen. Um gleichzeitig möglichst rationell zu sein, wird bereits bei der Bauteilkonstruktion das effizienteste Fertigungskonzept definiert. Dazu trägt das breite Know-how der Engineering-Spezialisten in Sachen Werkstoffe und Fertigungsmethoden bei.
Moderne Software in allen Bereichen
Auch in puncto eingesetzter Software ist die Heggemann AG auf
modernstem Stand. Das Fertigungsmanagement verfügt über ein
Manufacturing Execution System (MES). Ein System zum Produktdatenmanagement
(PDM) verwaltet sowohl Kundendaten als auch
selbst erstellte 2D- und 3D-CAD-Daten. Nach der Freigabe durch
den Kunden können die Programmierer auf den finalen Datensatz
zugreifen und via CAM die benötigten NC-Programme generieren.
Seit 2009 nutzt Heggemann dazu das CAM-System hyperMILL von
OPEN MIND.
Dirk Lehmann, technischer OPEN MIND-Vertriebsberater, weckte im
Frühjahr 2015 das Interesse von Heggemann-Fertigungsleiter René
Reiffer für eine neue Strategie aus dem Performance-Paket hyperMILL
MAXX Machining: Im Technologiezentrum der Hermle AG in Kassel
bekam das Zerspanungsteam die Gelegenheit, die neue Bearbeitungsstrategie
5Achs-tangentiales Ebenenschlichten zu testen. Ein wesentlicher
Bestandteil der innovativen Schlichtstrategie ist das eingesetzte
Werkzeug, ein konischer Tonnenfräser, der von OPEN MIND speziell
dafür entwickelt wurde. „Das Ergebnis überzeugte uns sofort“, erklärt
René Reiffer: „Wir verwenden heute das 5Achs-tangentiale Ebenenschlichten
so oft wie möglich, da wir die Bearbeitungszeit deutlich
reduzieren können.“
CAM-Arbeitsplatz mit hyerMILL
Schlichtzeit von 90 auf 15 Minuten reduziert
René Reiffer gibt ein Beispiel für die bei Heggemann realisierte Einsparung:
„Wir haben aktuell ein Bauteil mit 155 mm tiefen Taschen und
senkrechten Wänden gefertigt. Bis vor kurzem hätten wir diese mit
einem 12 mm Kugelfräser abgezeilt – das hätte rund 90 Minuten
gedauert. Mit dem neuen Verfahren und einem Tonnenfräser mit 500
mm seitlichem Radius – an der Spitze hat das Werkzeug einen Radius
von 4 mm – dauerte das Schlichten nur 15 Minuten. Die Oberflächenqualität
lag in beiden Fällen bei Rz = 3,2 μm.“
Die Zeitersparnis ist in erster Linie auf die großen Zeilensprünge des
Tonnenfräsers von 4 mm beim finalen Schlichtdurchgang zurückzuführen,
während beim Kugelfräser mehr als das Zehnfache an Zeilen
im Abstand von 0,35 mm notwendig gewesen wäre.
Beim Programmieren spart René Reiffers Team zusätzlich Zeit: Man
braucht etwa 20 Minuten, um für diese Tasche ein Schlichtbearbeitungsprogramm
mit dem Kugelfräser zu erstellen. Die Bearbeitungen
für das 5Achs-tangentiale Ebenenschlichten lassen sich dagegen in
nur fünf Minuten programmieren.
Optimiertes Schruppen für 2D-, 3D- oder 5Achs-Operationen
Für die Schruppbearbeitung hält das neue Performance-Paket von
OPEN MIND interessante High-Performance-Cutting-Frässtrategien
(HPC) bereit. Mit dem Schruppmodul wird zum Beispiel durch intelligente
Aufteilung von spiralförmigen und trochoidal-ähnlichen Werkzeugwegen
sowie mit Hilfe der dynamischen Anpassung des Vorschubs
an die jeweiligen Schnittbedingungen ein maximales Zeitspanvolumen
erreicht.
Das Besondere daran ist, dass es für alle Bearbeitungsarten – also für
2D-, 3D- oder 5Achs-Operationen – einsetzbar ist. Ein Angebot, das
die Heggemann AG in voller Breite nutzt. „Am häufigsten verwenden
wir es für 2D-Bauteile, weil wir diese oft mit der gesamten Schaftlänge
des Werkzeugs bearbeiten können“, berichtet René Reiffer und freut
sich über die Zeitersparnis: „In vielen Fällen sind wir damit zwei bis
drei Mal so schnell wie früher und haben gleichzeitig weniger Werkzeugverschleiß.“
René Reiffer, Leiter Zerspanung
bei der Heggemann AG