Seit tausenden von Jahren bauen Menschen
Kupfererz ab und wissen, wie man das Metall
aus dem Gestein herauslöst. Die METTOP GmbH
im steirischen Leoben bringt nun erstaunliche
Innovationen in diese uralte Branche. Eine wichtige
Rolle spielen dabei Autodesk Inventor und
Autodesk 3ds max.
Im Jahr 2005 gründeten Dr. Iris Filzwieser und
Dr. Andreas Filzwieser die METTOP GmbH, um
Kupferraffinerien in der ganzen Welt bei der Optimierung
ihrer Produktionsanlagen zu unterstützen. Das
Produkt- und Dienstleistungsportfolio umfasst heute
Entwicklung und Vertrieb von Anlagen und Anlagen-Komponenten für alle Phasen der Kupfergewinnung,
technische Prozessoptimierung, elektronisch gesteuerte
Mess- und Regelsysteme sowie Beratung und
Schulung.
Innovationen für bewährte Prozesse
Die Kupfergewinnung aus Erzen oder Schrotten ist
ein komplexer Prozess – vor allem, weil für heutige
Anwendungen in der Elektronik ein Reinheitsgrad
von 99,99 Prozent nötig ist. Nur so hat Kupfer die
Leitfähigkeit, die man für integrierte Schaltkreise,
Leiterplatten usw. benötigt.
Beim gebräuchlichsten Verfahren, der Kombination
aus Pyro- und Hydrometallurgie, werden je nach Art
des Einsatzmaterials verschiedene Öfen verwendet,
um zunächst in mehreren Prozessen ein sogenanntes
feuerraffiniertes Kupfer zu erzeugen. Dieses wird in
Form von Anoden abgegossen, die dann in der
Raffinationselektrolyse in einer Kupfer-Sulfat-Lösung
raffiniert werden. Das Kupfer, das sich an der Kathode
abscheidet, besitzt die gewünschte Reinheit.
METTOP bietet technologische Optimierungen
sowohl im pyrometallurgischen als auch im hydrometallurgischen
Bereich an. In der Konstruktionsabteilung
verwendet man Autodesk Inventor. „Wir
entwickeln Innovationen, also müssen wir selbst
auch technisch auf dem aktuellsten Stand sein“,
erklärt Konstrukteur Christian Ruhs. „Autodesk Inventor
ist relativ günstig, bietet viele Funktionen und
lässt sich sehr leicht bedienen. Dazu kommt, dass
es sich perfekt mit 3ds max für Animationen und
Visualisierungen kombinieren lässt.“
3D für das Ofen-Innere
METTOP optimiert metallurgische Öfen und deren
Komponenten für eine längere Lebensdauer, schnellere
Installation und den leichteren Einbau von besseren
Feuerfestauskleidungen sowie Spül- und Kühlsystemen.
Die Feuerfestauskleidung, also das aus feuerfesten
Steinen bestehende „Innenleben“ des Ofens, hat
eine Lebensdauer von sechs Monaten bis zu zehn
Jahren. Danach wird sie ersetzt und oft auch verbessert.
Bei der Planung kommt Autodesk Inventor
zum Einsatz. „Damit können wir die kritischen Ofenbereiche,
wie Öffnungen, Widerlager und Übergänge,
sowie die komplexen Strukturen der Feuerfestauskleidungen
detailliert abbilden und die Auskleidung
optimieren. Außerdem können wir so die genaue
Position von Kühlern oder speziellen Steinen für die
Zuleitung von Spülgas definieren“, sagt Christian Ruhs.
Kürzere Stillstandzeiten
Autodesk Inventor verkürzt auch die Stillstandzeit
der Anlage während der Erneuerung der Auskleidung.
Zu „2D-Zeiten“ mussten viele Steine auf der Baustelle
aufwändig ausgemessen und geschnitten werden.
Heute kann jeder einzelne Stein im Vorfeld designt
und häufig sogar vorproduziert werden. Christian
Ruhs erklärt: „Alle Arbeiten, die wir im Vorfeld erledigen
lassen können, sparen viel Geld.“
Die Konstruktionsabteilung bei METTOP besitzt
heute eine digitale „Stein-Bibliothek“. Die musste
man natürlich Stück für Stück anlegen, da es in dieser
kleinen Branche keine digitalen 3D-Modelle gibt.
Der Aufwand habe sich längst amortisiert, sagt
Christian Ruhs. Heute kann man jeden Stein als
Normbauteil für die Konstruktion verwenden: Die
aktuellen Versionen von Autodesk Inventor sind
leistungsstark genug, um auch Projekte mit 20.000
bis 40.000 Bauteilen zu verarbeiten.
Tiefe Einblicke in die Feuerfestauskleidung eines Verhüttungsofens: Abgasöffnung und Spülstein
Visualisieren und animieren
Fast so wichtig wie die 3D-Konstruktion ist die
Visualisierung der Ideen mit Autodesk 3ds max.
„Wenn wir mit unseren Kunden vor Ort Lösungsmöglichkeiten
entwickeln, setzen wir die Ideen sofort
im 3D-CAD um und erzeugen Bilder und Animationen.
So können die Kunden die Alternativen viel leichter
beurteilen“, erzählt Christian Ruhs. Auch Bilder für
die Webseite, für Prospekte und Kataloge entstehen
mit 3ds max, ebenso kleine Filme, die die Installationshandbücher
ergänzen. Inzwischen fertigen die
Konstrukteure sogar Visualisierungen für Kunden
und Partner-Unternehmen.
Erst kürzlich hat man die Installation um die Datenverwaltung
Autodesk Vault Collaboration ergänzt.
Jetzt können mehrere Konstrukteure gleichzeitig an
einem Projekt arbeiten, ohne Gefahr zu laufen, die
Arbeit des Kollegen versehentlich zu überschreiben.
Bei Fragen und Schwierigkeiten mit der Software
von Autodesk ist das Systemhaus Mensch und
Maschine für METTOP da – laut Christian Ruhs
ein unverzichtbarer, zuverlässiger Partner.