Die Verbindung von Konstruktionsdaten und kaufmännischen Informationen ist in vielen Ingenieurbüros ein komplexes Thema. Nach einer längeren
Odyssee haben die Konstrukteure bei der Otto
Zimmermann GmbH in Saarbrücken sich für eine
Lösung von MuM entschieden: MuM PDM pinpoint
verbindet das vorhandene ERP-System Infor
mit Autodesk Vault – Artikeldaten und Stücklisten
lassen sich reibungslos austauschen,
Suchzeiten schrumpfen spürbar.
„Sonderlösungen sind unser Standard“ heißt es auf der Webseite der
Otto Zimmermann GmbH in Saarbrücken (OZS). Das Unternehmen
bietet Maschinen und Aggregate für Hydraulik, Pneumatik und Elektronik an – von namhaften Herstellern und eigene. Die 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen Hütten- und Walzwerke, Kraftwerke,
Firmen aus Berg- und Straßenbau, Offshore-, Automobil-, Chemie und Papierindustrie, Hersteller von Maschinen und Robotern aller Art
und viele mehr: Kunden mit hohem Qualitätsanspruch, dem man mit
leistungsstarken Produkten und exzellentem Service genügt.
Mehr als 5.000 Bauteile
Die bei OZS entwickelten und gefertigten Hydraulikaggregate sind so
unterschiedlich wie die Anwender: Der kleinste Schmiermittelbehälter
fasst ca. fünf Liter, der größte 20.000; der kleinste betriebene Motor
leistet 0,2, der stärkste 135 kW. Zwar ist das Arbeitsprinzip immer
gleich, doch fast kein Aggregat ist wie das andere, nur selten werden
kleine Serien gefertigt. Die Software zur Schaltplanentwicklung und
das 3D-CAD-System Autodesk Inventor erlauben schnelles Konstruieren und die frühe anschauliche Darstellung der Aggregate und Anlagen. Auf Bauteile, die für ein Projekt entwickelt wurden, greifen die
Konstrukteure immer wieder zurück. Rund 5.000 Einzelteile stehen
den Konstrukteuren zur Verfügung. Bis vor wenigen Jahren hat man
die zugehörigen CAD-Dateien – Symbole und 3D-Konstruktionen –
auf dem Server abgelegt und bei Bedarf mit dem Explorer nach dem
passenden Teil gesucht.
Das ERP-System soll führen
Klar, dass dies kein besonders effizientes Vorgehen war! Ebenso klar
war, dass die kaufmännische Datenbank Infor das führende System
sein sollte: Hier sollten Artikelnummern angelegt, Lieferanten, Preise,
Bestände etc. verwaltet werden. Es galt, die Geometrieinformationen
anzubinden und eine Benutzeroberfläche für die Konstrukteure zu
schaffen. Die Suche nach einer klugen Lösung führte zunächst in verschiedene Sackgassen; so mancher Anbieter von Datenbanken war
nur kurze Zeit auf dem Markt.
MuM PDM pinpoint erleichtert die Arbeit mit der Artikeldatenbank und schafft eine
direkte Verbindung zum ERP-System.
Vom CAD her denken
Ein neuer Denkansatz brachte das Team auf den richtigen Weg: Auch
wenn das ERP-System führen sollte, könne man doch beim CAD-Anbieter nach einer Dokumentendatenbank suchen – schließlich gehört
Autodesk zu den größten Softwarehäusern der Welt und würde vermutlich nicht so schnell vom Markt verschwinden. In der Tat bietet Autodesk eine solche Lösung an – Autodesk Vault. Aber wie kommen die
kaufmännischen Daten vom ERP nach Vault, und wie kommen die
Stücklisten wieder zurück? Mit dieser Frage wandte man sich an MuM.
Die Niederlassung Saarbrücken fand schnell eine Lösung: MuM PDM
pinpoint verbindet Autodesk Vault mit beliebigen ERP-Systemen. Eine
individuell programmierte Routine ermöglicht die Übergabe der kompletten Stücklisten aus AutoCAD Mechanical und Inventor ins ERP,
so dass der Einkauf automatisch die korrekten Artikel in der benötigten Menge bestellen kann.
Aufräumen!
Vom Erstkontakt bis zur Implementierung von Vault und MuM PDM
pinpoint verging weniger als ein halbes Jahr. Die Mitarbeiter der Konstruktionsabteilung ließen sich in einer zweitägigen Schulung fit für die
neue Software machen. Doch die Herkulesaufgabe stand ihnen noch
bevor: Man hatte sich entschieden, die Bestandsdaten nicht automatisch in die Datenbank zu übernehmen, sondern die Bauteile sukzessive anzulegen – immer wenn ein neues Teil benötigt wird. Konstrukteur
Lorenz Mailänder erzählt: „Dabei kommen wir auch dazu, unsere Daten
aufzuräumen und zu überprüfen. Das verbessert die Datenqualität.“
Ziel: 3 x schneller
Vier Monate nach der Einführung sind rund 10 Prozent der Bauteile
in die neue Datenbank eingepflegt worden. Wenn ein Konstrukteur ein
Bauteil braucht, sucht er in Infor nach der Artikelnummer und kann
dann ohne Neueingabe prüfen, ob dieses Bauteil schon in der Vault Datenbank ist. Wenn nicht, wird das Symbol oder das 3D-Bauteil angelegt und gespeichert. Ist das Teil vorhanden, kann man es sofort in den
Schaltplan oder die Konstruktion einfügen. Das Neu-Erfassen gehe
in den meisten Fällen schnell: bestehendes Teil oder Vorlage suchen,
anpassen, abspeichern, sagt Lorenz Mailänder.
Der Aufwand lohnt sich
Die gute Betreuung von MuM habe wesentlichen Anteil daran, dass
die Umstellung so reibungslos verlaufen sei, lobt Lorenz Mailänder.
Die Schulung hat den Grundstein dafür gelegt, dass alle Kollegen gut
starten konnten, und die Möglichkeit, die Hotline zu nutzen, hat zusätzliche Sicherheit geschaffen. Mit jedem neuen Teil werden die Konstrukteure schneller. Auch in Zukunft wird man immer wieder Teile neu konstruieren oder anpassen müssen – das liegt in der Natur der Sache.
Doch wenn die Mehrzahl der digitalen Bauteile und Symbole in die
Datenbank überführt ist, rechnet man bei OZS damit, dass sich die
Arbeitsgeschwindigkeit verdreifacht.
Die Bandbreite der OZS-Aggregate
ist riesig: Der kleinste Schmiermittelbehälter fasst ca. fünf Liter, der
größte 20.000.