AutoCAD gab es in der Schlosserei Konrad
in Imsterberg, Tirol, „fast schon immer“.
Mit dem Einstieg in die 3D-Welt und dem
damit verbundenen Umstieg auf Autodesk
Inventor erweiterte sich die Vielfalt der
Aufträge. Dank der umfassenden Beratung
von Mensch und Maschine eröffnen sich
Zug um Zug weitere zukunftsweisende
Tätigkeitsfelder.
Die Familie Konrad war schon immer innovativ. Der Urgroßvater des heutigen
Geschäftsführers fertigte in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts
das erste Zugfahrzeug der Gemeinde an und galt als Pionier beim Bau
des gemeindeeigenen Elektrizitätswerkes, des Sägewerks, der Hochdruckwasserleitung
und beim Schulhaus-Neubau.1958 fertigte man die
ersten Brückengeländer für Güterwege, Landes- und Bundesstraßen –
zum Teil mit Hilfe selbst konstruierter Maschinen. Diese Produktion entwickelte
sich zum wichtigsten Erwerbszweig für die nächsten Jahrzehnte.
Auch wenn die Brückengeländer das Hauptprodukt sind, bearbeitet die
Schlosserei Konrad heute – nicht zuletzt dank der 3D-CAD-Software
Autodesk Inventor – immer wieder ungewöhnliche und herausfordernde
Projekte.
Beeindruckend schön
Stolz ist Geschäftsführer Dieter Plangger auf die Werke, die er für den
österreichischen Bildhauer und Fotograf Werner Feiersinger realisiert.
Dazu gehört auch das Lichtobjekt über der Promenadentreppe im Haus
der Musik in Innsbruck: eine rund 650 kg schwere Edelstahlkonstruktion
mit vier Zylindern aus lichtdurchlässigem Kunststoff, fast acht Meter lang
und viereinhalb Meter breit. Ohne Inventor wäre diese Konstruktion kaum
möglich gewesen. Mit der Software ließen sich das Gewicht der riesigen
Leuchter, die Wandhalterungen und Stahlseile exakt berechnen. Die Software
generierte die Daten für das Rohrlasern der Einzelteile automatisch,
und auch der Datenaustausch mit den Lieferanten der gewaltigen „Lampenschirme“
klappte perfekt. „Durch die 3D-Visualisierung konnten wir
genau zeigen, wie die künstlerische Beleuchtung wirken würde. Das hat
viele Entscheidungen erleichtert.“
Kippt nicht! Die Berechnungsmöglichkeiten von Autodesk Inventor stellen die Standfestigkeit der Skiständer sicher.
Relax ... Für mehr Sicherheit
Auch bei im wahrsten Sinne des Wortes „bodenständigeren“ Aufträgen
setzt Dieter Plangger auf sein 3D-CAD-System: Die Betreiber
der 3-S-Padratschgratbahn wünschten sich für ihre Talstation ganz
besondere Skiständer – und die Schlosserei Konrad hatte nicht
nur gute Ideen, sondern auch die Möglichkeiten, diese sicher umzusetzen.
„Wir haben schon im Vorfeld zeigen können, dass unsere
Konstruktion aus Edelstahlrohren mit dem schwarz beschichteten
Trennblech tatsächlich die vorgesehene Menge an Skiern aufnehmen
kann, ohne umzufallen.“ Inventor zeigt nämlich nicht nur
die Konstruktion, sondern berechnet nach Eingabe der vorgesehenen
Materialien auch Schwerpunkt und Gewicht der Konstruktion.
Das schafft Sicherheit, und so gerät auch das Image der
sportlich-entspannten Bergbahnbetreiber nicht ins Wanken.
Schönheit und Sicherheit im Einklang
Sowohl schön als auch sicher müssen die Hauptprodukte des
20-köpfigen Teams der Schlosserei sein: Brückengeländer aller Art.
Für den „normalen“ Benutzer einer Straße sind Brückengeländer
eher unspektakulär; sie fallen erst auf, wenn sie fehlen oder beschädigt
sind. In konstruktiver Hinsicht haben solche Geländer
es jedoch in sich: Die wenigsten Brücken seien gerade, besonders
in den bergigen Regionen Tirols. Dabei seien die Kurvenradien
genauso uneinheitlich wie die Höhenradien, erklärt Dieter Plangger.
Dazu komme, dass man bei der Brückenmontage auch Unregelmäßigkeiten
im Beton ausgleichen müsse, um eine harmonische
Optik zu erzielen. In dieser Beziehung hingen Schönheit und Sicherheit
zusammen, denn das menschliche Auge nehme Abweichungen
im „Rhythmus“ eines Geländers wahr.
Inventor spielt seine Stärken aus
Geländer werden in ca. sechs Meter langen Teilstücken produziert,
die auf der Baustelle in der richtigen Reihenfolge aneinander gesteckt,
verschraubt und schließlich mit dem sog. Steher auf der
Fahrbahnoberfläche fixiert werden. „Wir nutzen bei der Konstruktion
viele Funktionen von Inventor“, erzählt Dieter Plangger. So sei auch
hier die Visualisierung wichtig, denn nicht jeder könne sich anhand
eines 2D-Plans vorstellen, was ihn erwartet. Ebenso bedeutungsvoll
ist der Datenaustausch: Zum einen generiert man unmittelbar
aus dem dreidimensionalen digitalen Modell des Geländers
die CAM-Daten für die Fertigung. Zum anderen erhält das Team
schon in der Planungsphase Geländedaten, die sich in Inventor
einlesen und weiterverarbeiten lassen.
Inhaber Dieter Plangger ist startklar für neue Wege: Eine Laserscanning-Lösung von MuM könnte ein nächster Schritt sein.
Laserscanning in Sicht
Der nächste Schritt ist schon halb gemacht: Das Ermitteln des
Naturmaßes – also die an der Baustelle gemessenen Strecken –
per Laserscan. Mit diesem Thema hatte man sich schon vor längerer
Zeit an das betreuende Systemhaus MuM gewandt. Die Zusammenarbeit
ist hier seit Jahren gut, das Vertrauen in die Kompetenz
stetig gewachsen. MuM konnte zum damaligen Zeitpunkt
keine eigene Lösung für Laserscanning anbieten und verwies auf
den Hardware-Partner Leica und das Vermessungsbüro. Tatsächlich
wurde hier ein Weg gefunden: Der Vermesser liefert heute die
benötigten Daten elektronisch als Punktwolken, die mit Autodesk
Inventor und AutoCAD weiterverarbeitet werden können. „Dass
wir in Zukunft eine eigene Laserscanning-Lösung mit MuM-Software
anschaffen, ist nicht ausgeschlossen“, erklärt Dieter Plangger.
„Dann wissen wir auf jeden Fall, dass wir uns jederzeit auf kompetenten
Support verlassen können.“