Mit Autodesk Fusion entwickelt Six To Go
individuelle Reisegitarren
Eine zerlegbare Elektrogitarre ganz nach eigenen
Vorstellungen zu bauen, das war das Ziel
des Hobbymusikers und CAD-/CAE-Spezialisten
Matthias Jäckle aus Haimhausen. Doch die
Durchführung des Projekts scheiterte lange,
denn es fehlte noch ein preisgünstiges und
gleichzeitig leistungsstarkes CAD. Dank MuM
entdeckte er Autodesk Fusion; und sein Unternehmen
„Six To Go“ sorgte auf dem Guitar
Summit 2024 in Mannheim für Furore.
Matthias Jäckle kennt sich von Berufs wegen perfekt mit Autodesk-Software
aus. Als CAD-/CAE-Betreuer bei MTU Aero Engines sind AutoCAD,
Revit und Inventor sein „täglich Brot“. Doch sein Leben hat auch andere
Facetten: Matthias Jäckle nutzt seine Freizeit zum Musizieren und zum
Reisen. Sein Instrument ist die Elektrogitarre, seine bevorzugten Reiseziele
sind eher mit dem Flugzeug als mit dem Auto zu erreichen.
Was muss eine Reisegitarre können?
Ein Urlaub ohne Gitarre ist undenkbar, und so suchte Matthias Jäckle viele
Jahre nach einer Reisegitarre. Die sollte sich leicht zerlegen und wieder
zusammenbauen lassen, aber sie sollte auch cool aussehen und vor allem
von CCR bis ZZ top fantastisch klingen. Die angebotenen Instrumente
konnten seine Erwartungen nicht erfüllen. Da er seine eigenen Gitarren
stets optimiert hatte, entschloss er sich, den Eigenbau zu versuchen.
CAD ist teuer
Die ersten Konstruktionsexperimente führten zu einem „Friedhof der
Prototypen“. Zur Suche nach den perfekten Formen, Materialien
und Fertigungsmöglichkeiten gesellte sich die Suche nach einer
Konstruktionssoftware, die er sich als potenzieller Einzelunternehmer
auch finanziell leisten konnte. Dabei ging es ihm nicht um ein
„kleines“ 2D-Konstruktionsprogramm. Er wünschte sich eine Software,
mit der man auch echtes 3D entwickeln und womöglich
auch einen 3D-Drucker ansteuern kann. Matthias Jäckle fand die
Lösung über einen Umweg.
Musikenthusiasten
Sein Arbeitgeber, die MTU Aero Engines, ist seit Langem MuM Kunde.
Die Gespräche mit dem MuM-Berater beschränkten sich
meist auf die Anforderungen und Themen des Unternehmens. Erst
als sich die Gelegenheit zu einem eher privaten Gespräch ergab,
stellte sich heraus, dass hier zwei Musikenthusiasten aufeinandergetroffen
waren. Von der Musik ging’s zum Instrumentenbau, von da
zu den zerlegbaren Gitarren und den Konstruktionsfragen. Dann
die entscheidende Frage: Ob Matthias Jäckle denn schon einmal
Autodesk Fusion ausprobiert hätte?
Test zerstreut Zweifel
Fusion war Matthias Jäckle noch nicht untergekommen. Aber: Konnte
so eine günstige Lösung, die auch noch cloudbasiert ist, die komplexen
Formen entwickeln? Würde sie Daten für die Ansteuerung
eines 3D-Druckers erzeugen können? Zum Glück gibt es eine
30-Tage-Testversion, und die wurde dann intensiv ausprobiert.
Die Software erfüllte kühnste Träume: Sie ist einfach zu bedienen
und verfügt über alle wichtigen Konstruktionsfunktionen.
Slicer integriert
Tatsächlich kann Fusion noch mehr: Slicer für verschiedene Arten
von 3D-Druck sind integriert. Das bedeutete, dass Matthias Jäckle
nicht nur seine selbstgebauten 3D-Drucker ansteuern kann. Diese
nutzen das FDM-Verfahren (Fused Deposition Modeling), um die
abnehmbaren, farbigen Rahmen zu fertigen. Ein Honigwabenkammersystem
im Inneren der Rahmen sorgt für die nötige Festigkeit.
Auch das abnehmbare Kopfstück aus Edelstahl – ein Alleinstellungsmerkmal
der „Six To Go“-Gitarren – lässt sich mit Fusion konstruieren.
Die Daten für den Metall-3D-Druck erzeugt die Software
ebenfalls. „Fusion kann noch viel mehr: Es gibt eine CAM-Schnittstelle
und die Möglichkeit, Leiterplatten zu generieren“, sagt Matthias
Jäckle. „Das ist wirklich ein fantastischer Allrounder.“
Maker Space
Um die Gitarren zu produzieren, hat Matthias Jäckle ein Abonnement
beim „Maker Space“ in Garching. Hier können Kleinunternehmer,
Start-ups, Studierende und Unternehmen, die z. B. eine neue
Produktionsmethode testen möchten, unterschiedlichste Maschinen
– Drehbänke, Fräsen, Schleifmaschinen, verschiedene 3DDrucker
– nutzen.
Fusion von Kreativität und Technik
Matthias Jäckle ist, nicht zuletzt dank Autodesk Fusion, jetzt so aufgestellt,
dass er jede gewünschte Gitarre bauen kann. Die Kundinnen
und Kunden sind völlig frei in der Wahl von Formgebung und
Spezifikation. Kreative Ideen können im gemeinsamen Gespräch
entwickelt und dann umgesetzt werden. Die aktuellen Instrumente
lassen sich in Sekundenschnelle zerlegen und sind in weniger
als zwei Minuten wieder zusammengesetzt.
Das richtige Werkzeug
Auf dem Guitar Summit in Mannheim wurden die Gitarren erstmals
der Öffentlichkeit präsentiert, und das Gedränge an dem kleinen
Stand war groß. Matthias Jäckle möchte seine Konstruktionssoftware
heute nicht mehr missen: „Ich bin froh, dass ich dem MuMExperten
von meiner Leidenschaft erzählt habe. Ohne Fusion wäre
ich längst nicht da, wo ich heute bin.“