Schon seit einigen Jahren geistert der Begriff „BIM“ durch alle Bereiche der Bauwirtschaft. Viele fragen sich dabei: „brauche ich das?“ oder „wie kann ich diese Herausforderung bewältigen und was brauche ich, um BIM-konform zu arbeiten?“
Die erste Frage kann hier eindeutig mit „ja, auf jeden Fall“ beantwortet werden. Auf die zweite Frage möchte ich hier etwas ausführlicher eingehen.
In Deutschland besteht seit dem 1. Januar 2021 eine BIM-Pflicht bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Dies ergibt sich aus dem 3-Stufenplan, den das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2015 herausgegeben hat.
Die Implementierung von BIM stößt auf Hindernisse, sowohl tatsächliche als auch vermeintliche. So entstehen hohe Investitionskosten bei zunächst geringer Kapitalrendite. Auch kann es zu Produktivitätsabfall während der Einführungsphase kommen. Nicht zuletzt können Arbeitsabläufe bei laufenden Projekten unterbrochen werden.
Auch einige BIM Irrtümer halten sich sehr hartnäckig. Der erste Irrtum ist, dass man in einem BIM-Projekt am Anfang schon alle Detailinformationen kennen muss. BIM schränkt auch nicht die Kreativität ein. Außerdem ist es nicht richtig, dass es ein vollständiges BIM-Gebäudemodell gibt, an dem alle gleichzeitig arbeiten. Nein, dies -bestehend aus mehreren Fachmodellen- wird vom BIM Koordinator als ein Gesamtmodell verwaltet.
Wie aber soll man die Implementierung in einem Unternehmen realisieren?
Die Einführung muss schrittweise auf allen Unternehmensebenen geschehen. Ohne konsequente Umsetzung durch das Management ist das Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Die Unternehmensführung muss die Ziele im Auge behalten, Risiken einkalkulieren und neue Potentiale zu nutzen wissen. Nur von Beteiligten, die den Nutzen von BIM erkennen, kann man die nötige Unterstützung erwarten.
Die Einführung von BIM in Ihrem Unternehmen ist ein Projekt, das idealerweise eines Projektabwicklungsplans bedarf. Das heißt, dass Sie sich kleine Teilziele in Form von Meilensteinen setzen. Diese Ziele sollten unbedingt SMART (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch) sein.
Somit ist der erste Meilenstein nicht etwa die Einführung einer CAD-Software, sondern zuerst müsste man tatsächlich alle Beteiligten in das Vorhaben involvieren und entsprechende Rollen wie BIM Autor, BIM Koordinator und BIM Manager festlegen. Ggf. kann es auch von Nöten sein, zusätzliche Kompetenzen in Form von zusätzlichen Mitarbeitern zu akquirieren. Finanzielle Mittel in die Ausbildung der eigenen Ressourcen zu investieren ist allerdings meines Erachtens zielführender, weil sich der einzelne dadurch wertgeschätzt fühlt und auch die Loyalität und Bindung zum Unternehmen gestärkt wird. Dabei ist die Bereitschaft und die Kompetenz der einzelnen Mitarbeiter zu berücksichtigen. Dies funktioniert nur im Team, womit wir den wichtigsten Begriff an dieser Stelle gerade erwähnt haben. BIM ist nämlich kein Programm, sondern ein digitaler Prozess, der unbedingt die Bereitschaft zur Teamarbeit und Kommunikation voraussetzt.
In Ihrem Unternehmen werden wahrscheinlich einige Konstrukteure schon darauf brennen, sich mit einer BIM fähigen CAD-Software auseinanderzusetzen, um die Rolle des BIM Autoren zu übernehmen. Mit dieser Sicherstellung der Bereitschaft der Mitarbeiter, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen, ist bereits der erste Meilenstein erreicht. Damit kann es dann an die Ausbildung der BIM Autoren und der Beschaffung der entsprechenden CAD-Software gehen. Parallel dazu oder auch danach sollten weitere Rollen besetzt werden. In Ihrem Projektplan haben Sie bereits Rollen festgelegt. Wollen Sie mit Ihrem Unternehmen Aufgaben des BIM Managements übernehmen und damit die Interessen des Bauherrn vertreten oder wollen Sie in die Fach- oder Gesamtkoordination einsteigen.
MuM bietet für alle diese Bereiche entsprechende Ausbildungen, die modular aufgebaut sind, so dass ein Seminar auf das andere aufbaut. So erlernen Sie beispielsweise als 3D Master den Umgang mit einer CAD-Software und können sich mit der BIM-Methodik zum BIM-Konstrukteur weiterqualifizieren. Mit einer Spezialisierung auf Desite oder Navisworks wird die BIM-Koordinator Ausbildung weiter vertieft.
Somit geht es außer der BIM Methodik und den dazugehörigen Normen nicht nur um die CAD-Software, sondern auch um eine Koordinationssoftware und eine CDE (Common Data Environment) für das BIM Management, die als Datenplattform dient. Aber auch softwareunabhängige Kenntnisse bzw. Fertigkeiten müssen gelernt werden. Da ist z.B. neben der BIM-Methodik die Erstellung von AIA´s oder des BAP. Wie Sie diese aufstellen, erlernen Sie in unseren Workshops.
Seitens des Auftraggebers werden inzwischen immer häufiger BIM Kompetenznachweise für die einzelnen BIM-Rollen gefordert. Ihre in unseren Seminaren erlangten Kenntnisse können Sie sich dafür durch Zertifikate von buildingSMART nach einer entsprechenden Prüfung bescheinigen lassen.
Um genau Ihre Ziele in der Digitalisierung zu beleuchten und einen Plan für Ihre Meilensteine aufzustellen, sollten Sie sich Zeit nehmen, aber nicht mehr zu lange warten. Auf unsere Beratung von erfahrenen Spezialisten können Sie dabei zählen.
Die BIM Ready Ausbildung von Mensch und Maschine bereitet Sie Schritt für Schritt mit einer Grundausbildung, einer Spezialisierung und seit diesem Jahr auch mit der Stufe 2, buildingSMART Foundation und buildingSMART Practitioner, auf Ihre neuen Aufgaben in der BIM-Welt vor. Mensch und Maschine unterstützt Sie weiter auch im laufenden Prozess mit Projektbegleitung, professionellem Support und Servicedienstleistungen.
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