Komponenten-Zwilling, Asset-Zwilling, System-Zwilling, Prozess-Zwilling, Netzwerk-Zwilling, Simulations-Zwilling, visueller Realitäts-basierter Zwilling ...alles digitale Zwillinge und jeder Begriff meint etwas anderes. Und die Aufzählung ist nicht abschließend.
Ein „Digitaler Zwilling“ (engl. Digital Twin) hat viele Ausprägungen und ich erlebe immer wieder, dass sich 2 oder mehr Personen über digitale Zwillinge unterhalten und doch was ganz anderes darunter verstehen als ihr Gegenüber. Vielleicht schafft dieser Blogbeitrag etwas Klarheit.
Wie die meisten technologischen Errungenschaften wird der digitale Zwilling heute für eine größere Vielfalt in nahezu allen Branchen eingesetzt und geht somit schnell über seine ursprünglichen Anwendungen hinaus. Das erklärt die verschiedenen Arten von Digitalen Zwillingen:
- Der Komponenten-Zwilling „beschreibt“ lediglich einen Teil (eben eine Komponente) eines Objekts, z.B. nur die neue Kühlung in einem bestehenden Motor.
- Der Asset-Zwilling ist dann ein digitales Modell des gesamten Motors.
- Und in einem System-Zwilling kommen mehrere Komponenten und/oder Assets in einem zusammenhängenden System wie einem Auto zusammen, ganzheitlich und umfassend.
- Es können auch verschiedene Systeme zu einem ganzheitlichen Zwilling zusammengebracht werden, also ein Netzwerk-Zwilling.
- Und letztlich der Prozess-Zwilling, der unter Umständen kein reales Abbild des Objekts darstellt, aber alle weiteren relevanten Informationen beinhaltet.
Ein digitaler Zwilling ist auch ein Datenspeicher, der mit den neuesten Informationstechnologien ausgestattet ist. Je nachdem mit welchen Daten die oben genannten digitalen Zwillinge ausgestattet sind, können sie für Simulationen (z.B. IOT Daten) oder zur Darstellung eines oder mehrerer Prozesse genutzt werden. Bis hin zu autonomen Zwillingen, die selbstlernend und durch die stetige Zuführung von Daten sich selbst weiterentwickeln. Was sich wie eine Zukunftsvision anhört, findet sich aktuell z.B. in der Automobilindustrie beim Thema "autonomes Fahren" wieder.
Komponenten-Zwilling, am Beispiel Autodesk Tandem, Quelle: Autodesk 2020
https://blogs.autodesk.com/autodesk-news-nordics/autodesk-tandem-brings-digital-twin-to-building-information-modeling/
Asset Zwilling Tandem, Quelle: Autodesk 2021
Digitale Fabrik, Filteranlage als Systemzwilling, 2018, Quelle Mensch und Maschine Infrastruktur
Aus diesen Informationen ergibt sich unsere Definition eines digitalen Zwillings bei MuM:
„Der digitale Zwilling findet Anwendung in der Planung, Ausführung und im Betrieb, indem er statische Objekte wie Modelle und Zeichnungen mit dynamischen Informationen wie Sensorik oder IoT kombiniert. Die Verknüpfung der Daten erfolgt objektorientiert. Er ist das digitale Abbild der realen Welt in unterschiedlichen, für den Anwender richtigen Detaillierungsstufen über Architektur, Maschinenbau und Infrastruktur hinweg.“
Der Einsatzzweck des Zwillings definiert demnach die Art des digitalen Zwillings. Nutzen Sie die Möglichkeiten, neue Funktionen und Informationen sowie Metadaten hinzuzufügen, um den Wert des digitalen Zwillings zu steigern. Erst dann wird aus einem digitalen Zwilling ein Mehrwert bringendes Objekt.
Wir bei Mensch und Maschine definieren und erstellen mit Ihnen digitale Zwillinge für Ihren benötigten Einsatzzweck, vom Komponenten-Zwilling bis hin zum ganzheitlichen, umfassenden Zwilling. Lesen Sie hierzu auch unserer Referenzstories auf unserer Homepage. www.mum.de
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